Das State House

Demokratie:
Sambia gilt trotz der jüngst beobachteten Wahlmanipulationen weiterhin als eines der politisch stabileren Länder Afrikas.
Der international angesehene Elder Statesman Kenneth Kaunda führte Sambia 1964 in die Unabhängigkeit und regierte das Land 27 Jahre lang nach der Staatsphilosophie des
sambischen Humanismus. Die meiste Zeit davon agierte seine United National Independance Party (UNIP) als einzige zugelassene Staatspartei. Im September 2005 hat die BBC in Ihrer Reihe "Losing Power" ein Interview mit Kenneth Kaunda geführt.
 

Seit 1991 hat Sambia wieder eine Mehrparteiendemokratie, basierend auf das britische und US-amerikanische System. Der sambische Law Server bietet Einblicke in die Verfassung Sambias sowohl in der Fassung von 1991 als auch in der 1996 revidierten Fassung.
Bei den Wahlen 1991 und auch 1996 erhielt der Präsidentschaftskandidat Frederick Chiluba und seine Partei "Movement for Multiparty Democracy (MMD) komfortable Mehrheiten und stellten die Regierung. F? die Wahlen im Dezember 2001 stand zu befürchten, dass die sambische Verfassung ein weiteres Mal verändert werden sollte, damit Präsident Chiluba für eine dritte Amtsperiode hätte kandidieren können. Er verzichtete erst nach starkem Druck der Opposition und aus dem Ausland.

Die Wahlen 2001
Am 27. Dezember 2001 fanden in ganz Sambia die Präsidentschafts-, Parlaments-, und Regionalparlamentswahlen statt. Die Dominanz der MMD war gebrochen als die Partei im Frühjahr 2001 gut 20 führende Politiker, die sich gegen Expräsident Chiluba gestellt hatten, aus der Partei ausschloss. Sie gründeten verschiedene neue Parteien. Das Online- Nachschlagewerk Wikipedia listet
14 verschiedene Parteien.

Hier die
Ergebnisse der Wahlen im ?erblick (Quelle: Electoral Commission of Zambia). Detaillierte Wahlergebnisse sind vom ECZ ins Netz gestellt. Sie sind nach Wahlkreisen und Provinzen gelistet und veranschaulichen die unterschiedlichen politischen Präferenzen der verschiedenen Regionen.

Die offizielle Statistik der
Electorial Commission of Zambia (ECZ) nennt eine Wahlbeteiligung von ca. 65 % aller registrierten Wähler. Die meisten Stimmen, wenn auch knapp, wurden für den Kandidaten Mwanawase und seine MMD gezählt. Die Opposition spricht von Wahlfälschung und hat in einer Petition das oberste Gericht zur Aufklärung der Unregelmäßigkeiten aufgefordert. Auch der offizielle Bericht der EU-Wahlbeobachter ?t scharfe Kritik. Im Februar 2005 schließlich wurde die Wahl vom Obersten Gericht Sambias f? gültig erklärt.

Ungeachtet der Vorwürfe von Opposition und ausländischen Wahlbeobachter über Wahlmanupilation haben sich die alte und neue Regierungspartei MMD und ihr Präsidentschaftskandidat als Sieger erklärt und stellen die Regierung. Zwischenzeitlich war der Oppositionspolitiker und Religionsführer Nevers Mumba als Vizepräsident berufen, allerdings wurde er nach nur vierzehnmonatiger Amtszeit
wieder seines Amtes enthoben. Hier eine Liste mit den Besetzungen der wichtigsten Regierungsposten:
 

Pres. Rupiah BANDA

 Vice Pres. George KUNDA

 Min. of Agriculture & Cooperatives Brian CHITUWO

 Min. of Commerce, Trade, & Industry Felix MUTATI

 Min. of Communications & Transport George LUNGWANGA

 Min. of Community Development & Social Services Michael KAINGU

 Min. of Defense George MPOMBO Min. of Education Dora SILIYA

 Min. of Energy & Water Development Kenneth KONGA

 Min. of Environment, Natural Resources, & Tourism Catherine NAMUGULA

 Min. of Finance & National Planning Situmbeko MUSOKOTWANE

 Min. of Foreign Affairs Kabinga PANDE

 Min. of Gender & Women's Development Sarah SAYIFWANDA

 Min. of Health Kapembwa SIMBAO

 Min. of Home Affairs Kalombo MWANSA

 Min. of Information & Broadcasting Ronnie SHIKAPWASHA

 Min. of Labor & Social Security Austin LIATO

 Min. of Lands Ronald MUKUMA

 Min. of Justice George KUNDA

 Min. of Local Govt. & Housing Ben TETAMASHIMBA

 Min. of Mines & Mineral Resources Maxwell MWALE

 Min. of Presidential Affairs Gabriel NAMULAMBE

 Min. of Science, Technology, & Vocational Training Peter DAKA

 Min. of Sports, Youth, & Child Development Kenneth CHIPUNGU

 Min. of Works & Supply Mike MULONGOTI Permanent Sec., Office of the Pres.

 Gibson ZIMBA Attorney Gen. George KUNDA Solicitor Gen. Sunday NKONDE Governor

 Central Bank Caleb FUNDANGA Ambassador to the US Inonge MBIKUSITA-LEWANIKA Permanent Representative to the UN, New York Lazarous KAPAMBWE


Zum Strafrepertoire der sambischen Justiz gehört die Todestrafe. Die NGO 'ALIVE' gibt einige Eindrücke über den sambischen
Todestrakt im Hochsicherheitsgef?gnis in Kabwe.

 

Presse
Trotz gelegentlichen Einschüchterungsversuchen gibt es in Sambia eine einigermaßen freie Presse (die ihrem jeweiligen Namen jeweils gerne ein Motto anhängen). Allerdings erreicht Sambia in der von Reporter ohne Grenzen jährlich aufgestellten
L?derrankliste "Pressefreiheit" nur noch Platz 100 von 167.
Das unabhängige Blatt
The Post ("The Paper That Digs Deeper") erscheint an fünf Tagen die Woche und ist seit 1995 im Internet vertreten.
Allesamt regierungsnahe Tageszeitungen sind die
Times of Zambia ("Forward with the Nation") und die Zambia Daily Mail ("Reporting News Without Fear or Favour"). Zur Daily Mail Gruppe gehören auch die Sunday Mail ("Serving Zambia Without Fear or Favour").
Die offizielle sambische Nachrichtenagentur hei? Zambia News Agency
(ZANA). Dar?er hinaus gibt es die Zambian Independent Media Association (ZIMA), eine unabhängige NGO.

Ein informatives und gut aufgemachtes Online-Nachrichten-Magazin ist das
Information Dispatch ("Keeping You Informed"). Momentan wird es ?erarbeitet und ist deshalb leider "offline". Es hat mit dem in Sambia produzierten, jedoch in den USA ins Netz gestellten Internetmagazin The Zambian ("Your Gateway to Zambia") eine Konkurrenz erhalten.
Im
Lusaka Lowdown schlie?ich, einer Art Stadtblatt, das monatlich in einer Auflage von 3000 Stück "Informationen ?er eine der oftmals vergessenen Hauptstädte Afrikas" bringt, finden Sie neben Berichten zu aktuellen Themen aus dem Land auch laufend das Neueste vom Straßenzustand in der "Pothole City".

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