Erste Besiedelung Sambias |
ca. 300.000 v. Chr. |
Der homo habilis besiedelt
Gebiete im Norden Sambias (neuere Funde weisen darauf hin). |
ca. 50.000 v.
Chr. |
Die Bewohner wagen sich
von den Flusstälern in die höher gelegenen Regionen und
besiedeln dort vorwiegend Höhlen. Es entwickelt sich die
Sangon-Kultur. |
Spätes Steinzeitalter
|
San (Jäger und Sammler), später auch
die Khoi (Viehzüchter), besiedeln das heutige Territorium von
Sambia. Beide Gruppen sind vorwiegend Nomaden. So sind noch
heute in ganz Sambia Felszeichnungen der San zu finden. |
Bantuwanderung |
ca. 2.000 v. Chr. |
Die Vorfahren der Tonga erreichen das
Land. |
um Christi Geburt |
Weitere Bantuvölker folgen und
gelangen in das Gebiet. |
ca. 600 n. Chr. |
Mit der zweiten Welle der
Bantuimmigration breitet sich die Viehzucht weiter aus. |
ca. 900 n. Chr. |
Der dritte Immigrationsstrom aus dem
Kongobecken bringt keine Rinder, fügt sich jedoch schnell in das
Gefüge der schon ansässigen Gruppen ein. Durch zahlreiche
Eroberungen stellen sie schon fast 200 Jahre nach ihrer Ankunft
die Mehrheit in Sambia. |
17. Jh. |
Bantuvölker aus dem im Niedergang
begriffenen Lunda-Luba-Reich ziehen aus dem Kongobecken Richtung
Süden nach Sambia und verändern die politischen Strukturen der
dort vorherrschenden chieftainships. So entstehen
Königreiche wie das Reich Lozi, dass die Rozwi in Südwestsambia
gründen. Die Khoisan werden in die unfruchtbaren Gebiete der
Kalahari verdrängt. |
Beginn des
19. Jh. |
Bemba-Völker (u. a.
Kaonde, Lala, Lamba, Lenje, Soli, Mambwe, Bisa, Lungu) breiten
sich in der zentralen Hochebene um das heutige Lusaka bis an den
Tanganyikasee aus. |
ca. 1820 bis 1840 |
Viele Völker flüchten vor der
Militärmacht des Zulukönigs Shaka vom Süden des Kontinents in
Richtung Norden. Unter Führung Zwangendabas überqueren die Ngoni
aus dem Süden 1835 den Sambesi und annektieren weite Teile des
Hochlandes vom heutigen Sambia. So hat die Epoche der
Völkerverschiebungen, die als difaqane oder mfecane
bezeichnet wird, auch große Auswirkungen auf Sambia. |
Europaeische Landnahme |
1514 |
Eine portugiesische Expedition gelangt
in das Sambesital. |
1795 |
Zwei Portugiesen folgen dem Lauf des
Sambesi und erreichen das Barotseland. |
1798 |
Auf Wunsch des portugiesischen
Gouverneurs von Mosambik startet eine Expedition, um eine
Verbindung zwischen den beiden portugiesischen Kolonien Angola
und Mosambik herzustellen, in das heutige Gebiet Sambias. Als
der Gouverneur Lacerda auf der Reise stirbt, nimmt man von
weiteren Expeditionen Abstand. |
1850 |
Mit den arabischen Einwanderern aus
dem Osten des Kontinents beginnt auch in Sambia das Zeitalter
des Sklavenhandels. Von Westen stoßen portugiesische
Sklavenjäger aus der Kolonie Angola vor, im Südosten rücken sie
aus dem heutigen Mosambik ein. Die von den Lunda und Luba
errichteten Straßen dienen nun dem Sklavenhandel. |
1851 |
Dr. David Livingstone erreicht als
erster Brite Sambia und verbringt viel Zeit mit den Kololo. |
1855 |
David Livingstone gelangt als erster
Europäer an die Viktoriafälle. |
1880 |
Obwohl der Sklavenhandel an den Küsten
Afrikas bereits aufgehoben ist, finden nun in Zentralafrika die
schlimmsten Verw?tungen statt. |
1884 |
Die Berichte Livingstones wecken das
Interesse vieler Europäer, so dass nach seinem Tod die
Forschungs- und Jagdreisen zum Sambesi zunehmen. Auch die Kirche
entdeckt das Betätigungsfeld Zentralafrikas und errichtet ihre
erste Missionsstation im Barotseland. |
1890 |
König Lewanika von den Lozi stellt
sich unter den Schutz der Rhodes-Gesellschaft, da er ein
Vordringen der Ndebele aus dem heutigen Simbabwe flüchtet. Cecil
Rhodes beabsichtigt, mit der Landnahme Sambias seine Vision
einer Bahnverbindung vom Kap bis nach Kairo zu verwirklichen. |
1894 |
Die Briten einigen sich mit den
Belgiern über den nördlichen und östlichen Grenzverlauf zu
Belgisch-Kongo.
|
1904 |
Die Grenze zur portugiesischen Kolonie
Angola wird festgelegt. |
1911 |
Die Territorien Sambias werden unter
Verwaltung der British South Africa Company (BSAC) zum
Protektorat Nordrhodesien vereinigt. |
Die Kolonialzeit |
Beginn 20. Jh. |
Die Kolonialherren führen die
Hüttensteuer ein, um die schwarze männliche Bevölkerung zur
schlecht bezahlten Lohnarbeit zu zwingen und gleichzeitig die
nötigen finanziellen Mittel zum Eisenbahnbau aufbringen zu
können. |
1914 bis 1918 |
Nordrhodesien wird Schauplatz des
Ersten Weltkrieges, da sich der deutsche General von Lettow
Vorbeck bis zur Kapitulation ungeschlagen im Nordosten der
Kolonie aufhält. Die Briten rekrutieren zehntausende Afrikaner
aus ihren Kolonien, um für die britische Krone zu kämpfen. |
1924 |
Aufgrund des wachsenden Unmutes der
europäischen Siedler gegenüber der BSAC geht Nordrhodesien in
britische Kolonialverwaltung über und wird so zur Kronkolonie. |
1935 |
Lusaka wird zur neuen Hauptstadt
Nordrhodesiens ernannt. |
1935 bis 1940 |
Erste Streikwellen der
Bergwerksarbeiter, u. a. durch Steuererhöhungen im Jahr 1935
ausgelöst, brechen aus. |
1939 bis 1945 |
Im Zweiten Weltkrieg kämpfen erneut
zahlreiche Afrikaner an der Seite der Briten. Dies steigert den
Unmut der schwarzen Bevölkerung und stärkt deren
Selbstbewusstsein. |
Vom Widerstand zur
UNabhaengigkeit |
1948 |
Unter Harry Nkumbula wird der
Northern Rhodesian Congress gegründet. Er wird 1951 in
Northern Rhodesian African National Congress umbenannt. |
1953 |
Gegen den Widerstand des Northern
Rhodesian African National Congress werden Südrhodesien
(Simbabwe), Nyassaland (Malawi) und Nordrhodesien zur
Zentralafrikanischen Föderation zusammengeschlossen. |
1957 |
Die United National Independence
Party
(UNIP) spaltet sich unter Führung des späteren Präsidenten
Kenneth Kaunda von dem Northern Rhodesian African National
Congress ab. Die Ziele der UNIP sind die Auflösung der
Föderation und die Unabhängigkeit Sambias. |
1960 |
Auf Grund von heftigen Ausschreitungen
auf einem ungenehmigten Treffen der UNIP wird die Partei
verboten und deren Führungselite verhaftet. |
Oktober 1962 |
Trotz einiger Zweifel nimmt Kaunda an
den Wahlen teil und wird Vorsitzender der zweitstärksten
Fraktion. Der Northern Rhodesian African National Congress
und die UNIP bilden eine Koalition gegen die weißen
Föderalisten. |
Dezember 1963 |
Die Zentralafrikanische Föderation
wird aufgelöst, woraufhin sich Sambia jeglicher Bindungen an
Südrhodesien entledigt. |
Januar 1964 |
Bei den Neuwahlen erringt die UNIP 40
der 75 offenen Mandate und geht somit als eindeutiger Sieger der
Wahlen hervor.
|
24. Oktober
1964 |
Die Republik Sambia wird
ausgerufen. Als deren erster Präsident wird Kenneth Kaunda
ernannt. |
Unabhaengigkeit -
Die 1. Republik Sambia |
1971 |
Nachdem der Vizepräsident Simon
Kapwepwe sein Amt niedergelegt hat, gründet er die United
Progressive Party. Die Bemba, deren Ansprüche er vertritt,
kämpfen für eine dominierende Stellung in der Regierung. Kaunda
versucht gegen den Tribalismus in seiner Regierung vorzugehen. |
1972 |
Kapwepwe wird verhaftet und seine
Partei verboten. |
Die 2. Republik
Sambia |
1973 |
Mit dem Verbot aller oppositioneller
Parteien führt Kaunda das Einparteiensystem ein. Die harte
Kursänderung Kaundas lässt von einer "Zweiten Republik Sambias"
sprechen.
|
Oktober 1978 |
Südrhodesien startet militärische
Angriffe auf Sambia, die den Zusammenbruch der sambischen
Infrastruktur und somit Hungersnöte zur Folge haben. Diese
Situation entspannt sich erst mit der Unabhängigkeit Simbabwes
im Jahr 1980. |
1990 |
Die Bevölkerung verlangt Reformen.
Sambia leidet unter einer Inflationsrate von bis zu 60 %, den
enormen Auslandsschulden und der hohen Arbeitslosigkeit. |
Oktober 1991 |
Aus den ersten freien Wahlen seit 30
Jahren geht die Movement for Multiparty Democracy (MMD)
unter dem Gewerkschaftsführer Frederic Chiluba als
erdrutschartiger Sieger hervor.
|
Die 3. Republik
Sambia |
1991 bis 1996 |
Nach ihrem deutlichen Wahlsieg sind
Staatspräsident Chiluba und die Regierungspartei MMD zunächst
bestrebt, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen
und in einer "Dritten Republik" einen demokratischen und
pluralistischen Rechtsstaat zu verwirklichen. |
1996 |
Während des Wahlkampfes führt Chiluba
eine umstrittene Verfassungsänderung ein: Die Eltern der
Präsidentschaftskandidaten müssen sambischer Staatsangehörigkeit
sein. Kaunda, Sohn eines Malawiers, scheidet somit aus dem
Rennen und Chiluba geht erneut als Sieger aus der Wahl hervor. |
August 1997 |
Bei einem Attentat wird Kaunda durch
mehrere Schüsse verletzt. |
Oktober 1997 |
Nach einem fehlgeschlagenen
Putschversuch einiger Militärs wird der Ausnahmezustand
ausgerufen, 90 Soldaten sowie Kaunda werden verhaftet. Das
Verfahren gegen Kaunda ist mittlerweile eingestellt. Gegen die
des Hochverrats angeklagten Soldaten liegen Todesurteile vor,
die sich momentan in Berufung befinden. |
März 1998 |
Der Ausnahmezustand wird aufgehoben. |
Dezember 2001 |
Die sambische Verfassung erlaubt nur
zwei Amtsperioden des Präsidenten. Der Versuch Chilubas, mit
einer Verfassungsänderung eine dritte Amtsperiode durchzusetzen,
scheitert am parteiinternen Widerstand. Chiluba lässt daraufhin
die MMD Levy Mwanawasa als seinen Nachfolger und
Präsidentschaftskandidaten aufstellen. Aus den Wahlen geht
dieser als Gewinner hervor. |
Januar 2002 |
Levy Mwanawasa wird zum
Staatspräsidenten vereidigt. |
2002/03 |
Nach zwei Missernten leidet Sambia
unter erheblicher Knappheit und somit Verteuerung von Maismehl,
dem Hauptnahrungsmittel der sambischen Bevölkerung. Präsident
Mwanawasa geht so deutlich wie seit 40 Jahren nicht mehr gegen
die Korruption im Lande vor. Kenneth Kaunda gilt als weiser
Berater der Regierung und hat somit wieder an Einfluss auf dem
Gebiet der Landespolitik gewonnen. |